Überschriften mit einem Fragezeichen sind oft schlechte Werbemittel und meistens als Clickbait bekannt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, stelle ich mir genau diese Frage: Wie soll es weitergehen mit meiner Fotografie?
Ich hatte nie die Absicht, mit der Fotografie groß herauszukommen oder gar meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Für mich ging es immer nur um die Freude an der Fotografie selbst, und das ist auch heute noch so. Dennoch frage ich mich, ob ich mich weiter professionalisieren sollte.
Mein innerer Kompass zeigte stets in Richtung der Dokumentarfotografie, und dementsprechend habe ich auch meine Bildserien gestaltet. Alles, was vor der Linse war, war wichtig – ich selbst war lediglich derjenige, der die Kamera zu bedienen wusste und ein Auge für die Szenerie hatte.
Auch die Porträtfotografie hat einen besonderen Platz in meinem Herzen gefunden.
Allerdings merke ich, dass mir nach einer längeren Pause von etwa sechs Monaten, in denen ich kaum aktiv war – keine Demonstrationen fotografiert und vielleicht nur ein bis zwei Porträts gemacht habe –, das Fotografieren kaum fehlt.
Was mir hingegen aktuell große Freude bereitet, ist das Kuratieren von Ausstellungen. Die Planung von Ausstellungen, die Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern und das gemeinsame Organisieren von Events, zusammen mit meinem Kumpan Frank, machen mir momentan richtig Spaß.
Ich freue mich auf die kommende Ausstellung „Bernard lädt ein“, dann auf das LusOFilm Festival und die Ausstellung mit Dino aus Aschaffenburg.
Ich sehe die Kunst anderer Menschen und denke mir, dass ich diese Werke gerne in groß in unserem Atelier sehen möchte.
Ich genieße die ganze Planung drumherum – sogar das Einrichten des Kassensystems, mit kleinen Abbildungen der Werke, die verkauft werden sollen, macht mir spaß.
Eine endgültige Antwort darauf, ob ich mich selbst noch in der Fotografie sehe oder ob ich mittlerweile mehr als Kunstvermittler tätig bin, habe ich bisher nicht gefunden. Doch diese Ungewissheit hat auch etwas Schönes: Sie gibt mir Raum, mich auszuprobieren.
Mal sehen, wohin der Weg mich führt.