Roadtrip 2024 Radreise Tag -3 // Flixbus 

Radreise Tag -3 // Flixbus 

Vieles macht man ja zum ersten mal, bei mir war es jetzt Flixbus fahren, weil Herr Sparsam meinte fliegen mit Rad sei wesentlich zu teuer, da bräuchte ich ja noch eine Transportkiste fürs Rad. Die Kombination Zug und Rad wäre auch möglich, jedoch das Problem heißt Deutsche Bahn, mehr muss ich wohl nicht sagen. Ich habe mehr vertrauen in Bahnunternehmen, die nicht in Deutsche Bahn heißen. 

Das Angebot für 87€ mit dem Flixbus zu fahren, klang in meinen Ohren verlockend günstig. Nun ja, alles hat seinen Preis, der Preis war, ca. 26 Stunden mit dem Bus fahren. 

Morgens um 04:05 Uhr ging es los, neben dem Hauptbahnhof in Frankfurt. Für mich hieß es, eine Stunde vorher los fahren, damit ich Vorort noch genügend Zeit hatte, drei von vier Packtaschen in eine große Ikea Tasche zu quetschen und alles, was noch dazu gehört. Mit den FixPlus Spanngurten konnte ich sogar die Paket so verschnüren, dass es Problemlos transportierbar war. 

Der Flixbus kam pünktlich an und ein sehr miesgelaunter Fahrer raunzte mich an, dass mein Gepäck zu schwer wäre und das Fahrrad wäre auch schwer. Ja doof, weil die extra Kilos habe ich dazu gebucht. Ich hatte in meinem Platz in einer Vierer-Sitz Möglichkeit,  in der unteren Etage Platz gefunden, somit hatte ich für meine letzte Packtasche platz, in der Nahrung, Technik und alles andere hatte, was ich für die Fahrt brauchte. 

Ab Paderborn hätte ich mir fast einen neuen Platz suchen müssen, da eine Gruppe gestandener Frauen ü50 eigentlich die Plätze reserviert hatte, jedoch wurde aus ihrer Gruppe eine Teilnehmerin „spontan“ Krank. Das war mein Glück, somit war mein Sitzeplatz sicher. Sogleich wurden Piccolos ausgepackt in verschiedenen Formen und Farben, ebenso kleine Klopfer und Brötchen, wie auch Kräcker tauschen von unserem Tisch, zum Nachbartisch. Hildegard*: „Emmi*, hast Du schon gehört, der Norbert*, der ist schon wieder Single, der immer mit seinen On/OFF Beziehungen. Bärbel* hast Du noch einen Klopfer?“ 

Eines der Hauptthemen waren die letzten Schützen-Feste. Ich fand das sehr amüsierend.

Nach dem ich mehrfach einen Piccolöchen abwehren konnte, war ich auch ein bisschen froh, als die illustre Truppe, bei Bremen ausgestiegen ist. Lustig waren sie schon, aber auch recht derbe, aber herzlich und direkt. 

Mittlerweile war so 12 Uhr, langsam war es Zeit über schlaf nachzudenken, da ich zu dem Zeitpunkt, seit dem letzten Tag um 5 Uhr wach war. Schlaf funktionierte nur so semi gut, es war eher so ein schlaf auf Raten, da mal 30 min, oder auch nur 10 min, dann auch mal eine Stunde Schlaf. 

In Hamburg musste ich dann doch den Sitzplatz wechseln, weile eine Familie aus Norwegen beide Vierer-Sitzplätze in der unteren Etage reserviert hatte. Ich musste nicht weit weg umziehen, gerade nur eine Reihe nach hinten, dort hatte ich bis Kopenhagen einen Platz für mich alleine. 

Ab Puttgarden ging es erst mal für 45 Minuten weiter mit der Fähre. Was herrlich war, weil ich mir so richtig schön, die Beine vertreten konnte, den dem, hatte ich mir noch ein Bierchen geholt und aufs Meer gestarrt. Kopf frei bekommen. 

Meine Gedanken kreisten lustig umher, als ich auf das Meer schaute. Die letzten Tage hatten sich ein bisschen überschlagen. Abschied nehmen von den Kolleginnen und Kollegen. Viele Abschluss-besuche in der Firma und Meetings, alles ging so richtig Schlag auf Schlag. Neben dem, auch meine letzten Reisevorbereitungen treffen, das Fahrrad aus der Inspektion holen. Es war mal wieder ein Funktionieren, ob ich das so ein nächstes Mal noch mal machen würde, würde ich aktuell verneinen, vielleicht hätte ich die Reise eine Woche nach hinten schieben sollen und erst mal so etwas runter kommen. Aber nun ja, es ist wie es. Ich freue mich auf die kommenden Tage mit dem Fahrrad und das dabei Zeit habe werde, meinen Kopf zu sortieren.

Ab Kopenhagen, hieß es den Bus zu wechseln. Eine Gruppe sehr lauter und sehr lebendiger Pfadfinderinnen warteten mit mir und die jugendlichen schauten mich immer ein bisschen böse an, wenn ich mir eine Zigarette an machte, aber sie waren auch so freundlich, als ich mir die Beine vertreten habe, auf mein Rad und mein Gepäck aufzupassen. Eine Packung Nüsse, die ich ihnen als Dankeschön gegeben hatte, waren im nu auf gegessen und sie fragten mich aus, wo ich den mit dem Rad hinfahre. Eine schöne Truppe war das.

Bei dem Wechsel in einen anderen Bus, hatte ich auch einen neuen Sitznachbar, der erst eine Runde League of Legends spielte und dann sich Hausarbeiten für sein kommendes Studium. Er meinte, er reise seit über 30 Stunden mit dem Flixbus, angefangen irgendwo hinter Paris, über Deutschland und jetzt nach Oslo. Er habe ja zeit und bis das Studium anfängt, muss er was sehen. Was eine schöne Einstellung, diese wünsche ich allen, die die Schule beenden. Leider wird so etwas nur besser betuchten Jugendlichen zuteil. 

Ich merkte, das auch ihm die Busfahrt in den Knochen steckte, da immer wieder einnickte und unbewusst, meine Schulter seine Kopfstütze war. Nach ein paar mal nettes Wegschubsen, hatte er sich auf die andere Seite angelehnt. Für mich ist so etwas nicht schlimm, nach den Flügen damals in Richtung Peru oder auch die USA, kam das öfter mal vor. So lange die Menschen nicht „sabbern“ ist es auch okay. 

Der Bus kam dann gegen 7 Uhr morgens in Oslo an. Jetzt nur noch mal alles ans Rad bringen und zum Hotel radeln. Das Thon Hotel war nur einen Kilometer entfernt, somit klappte das noch ganz gut, weil ich war nur noch müde, hungrig, wollte Zähne putzen und duschen. 

Nett fragte ich an der Rezeption, ob ich einen early Checkin machen könnte das klappte, ich war einfach nur Dankbar. Mein Rad konnte ich auch sicher im Hotel unter bringen. 

Was ein Anfahrtsreise, alleine die Erlebnisse fand ich schon Goldwert und möchte auch nicht missen. Ich freue mich darauf, was kommt in den nächsten Tagen. 

Ab Montag geht es dann richtig los, bis dahin, schlafen, essen und ausruhen. 

*Hart überspitze Namen, damit sich der Anschein der Gruppe, im Kopf besser formen lässt. 

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